HJN-Equileading – Gymnastizierende Führübungen
Mit HJN-Equileading – Gymnastizierende Führübungen“ wird das Vertrauen des Pferdes zum Menschen gestärkt und gefördert. Durch gegenseitigen(!) respektvollen Umgang wird eine sichtbare, tiefe und tragfähige Vertrauensbasis geschaffen, die das Pferd zur Mitarbeit motiviert. Der Mensch lernt durch koordinierte, detaillierte und eindeutige Körperbewegungen, das Pferd punktgenau zu steuern, ohne es zu manipulieren. Dabei werden sowohl das Körperbewusstsein des Menschen als auch des Pferdes trainiert und sensibilisiert. Der Mensch wird sowohl in der Wahrnehmung seines gesamten Sichtfeldes mit fokussiertem und defokussiertem Blick als auch in der Balance in seiner Bewegung und der Achtsamkeit gegenüber dem Pferd geschult. Ziel ist es, dass es dem Pferd nach jeder Trainingseinheit physisch und psychisch besser geht. Das führt dazu, dass sich das Pferd auch in Stresssituationen dem Menschen zuwendet, seine Nähe sucht und sich bei dem Menschen entspannen und beruhigen kann. HJN-Reiten ist nur möglich, wenn es dem Menschen gelingt, sich dem Pferd als vertrauenswürdig zu erweisen.
Wirkliches Führen – Wer zieht, verliert
Als Element der HJN-Pferdeausbildung bewirkt HJN-Equileading, dass die Pferde ihre Muskulatur (optimal) lockern, Verspannungen lösen, geschmeidiger werden und wieder lernen, sich koordiniert und physiologisch korrekt zu bewegen. Das passiert auf eine natürliche Art und Weise – nämlich über die Bewegungen im Fluss und über das Einfinden in die eigene Balance.
HJN-Equileading sensibilisiert den Menschen in der Achtsamkeit seiner Bewegungen und lehrt den Pferden, wieder ohne menschliche Einwirkung ihrer Nase nachzulaufen. Wenn das Pferd ohne Manipulation um eine Ecke geht, beginnt es diese Bewegung idealerweise mit der Nase und dem Kopf. Danach folgt der restliche Körper – zuerst der Hals, dann die Vorder-, die Mittel- und zuletzt die Hinterhand. Nur so kann sich das Pferd physiologisch korrekt bewegen. Das ist eine der Grundvoraussetzungen, damit das Pferd unter den Schwerpunkt treten und somit in Balance kommen kann.
Der Zug am Strick, an der Longe oder am Zügel – bewusst oder unbewusst – erzeugt ungesunde Konsequenzen für das Pferd. Der Mensch zieht in dem Moment, wenn er seine Hand vom Pferdemaul wegbewegt. Ziehen zwingt ein Pferd, den Unterhals anzuspannen und zu kompensieren. Dadurch verliert das Pferd an Geschmeidigkeit und beginnt bspw. eine Wendung, indem es nicht mehr seiner Nase folgt, über die Schulter fällt und dadurch übermäßig die innere Vorhand belastet. Das Pferd wird gezwungen, die kompensatorische Muskulatur zu benutzen und zu trainieren, die das Pferd in die Rumpfträger zieht. Es leidet sowohl die Bewegungsfreude als auch die Gesundheit des Pferdes. Ein Geraderichten des Pferdes wird damit unmöglich gemacht.
„Herz zum Pferd”
Oberste Priorität im HJN-Wertesystem ist es, die Verbindung zum Pferd während des Trainings zu jeder Zeit aufrecht zu erhalten. Dem Pferd wird niemals der Rücken zugedreht. Vielmehr wird dem Pferd stets und ununterbrochen das Herz zugewendet. Niemals ziehen die Schultern am Gesichtsfeld des Pferdes vorbei.
Orientierung durch Strukturierung
Mithilfe der HJN-Körpersprache werden die Pferde – schwerpunktmäßig in der Gangart Schritt – durch verschiedene Parcours frei geführt. Die Strukturierung des Trainingsraumes dient dem Menschen, sich zu orientieren und eine klare Aussage zu tätigen.
Ziel ist es, dass das Pferd dem Menschen nicht nur willig folgt, sondern sich für ihn auch freiwillig im wahrsten Sinne des Wortes „verbiegt“. Die Qualität der Zeit in der Begegnung ist das, was HJN-Reiten insgesamt ausmacht. Es lassen sich viele verschiedene Übungen kreieren, in denen sich ein Pferd stellt, reell biegt und sich ganz auf seinen Pferdemenschen einstellt.
Mit Hilfe des HJN-Equileading kann die seitliche, also laterale Biegung sowie die Dehnung der Pferde effektiv gefördert werden. Das Pferd biegt sich freiwillig von der Nasenspitze bis zur Schweifrübe, biegt sich immer wieder wechselseitig und geht exakt den von dem Menschen beschriebenen Weg, wobei Mensch und Pferd auf unterschiedlichen Wegen gehen. Erst die freiwillige Bewegung des Pferdes ermöglicht eine wirkliche und effektive Dehnung.
Voraussetzung ist natürlich, dass der Mensch sich klar artikulieren kann, also HJN-Körpersprache spricht. Nur dann ist es ihm möglich, nahezu zentimetergenau den Weg zu beschreiben, den das Pferd gehen soll. Durch die HJN-Körpersprache gelingt es dem Menschen, mit liebevoller Klarheit bei seiner Aussage zu bleiben.
- Das Pferd geht mit dem Menschen gerne mit
- Das Pferd lässt sich auf den cm genau lenken
- Das Pferd biegt sich freiwillig
- Das Pferde geht fleissig vorwärts...
- ...ist motiviert und mit allen Sinnen beim Menschen
- Wenn man die HJN-Körpersprache richtig glernt hat, klappt es auch mit anderen Pferden...
- Auch mit einer 33-jährigen - auch ältere Pferde möchten noch sinnvoll beschäftigt werden
Voraussetzung ist natürlich, dass der Mensch sich klar artikulieren kann, also HJN-Körpersprache spricht. Nur dann ist es ihm möglich, nahezu zentimetergenau den Weg zu beschreiben, den das Pferd gehen soll. Durch die HJN-Körpersprache gelingt es dem Menschen, mit liebevoller Klarheit bei seiner Aussage zu bleiben.
Wo bin ich? Wo will ich hin? Wo ist mein Weg? WIE gehe ich diesen Weg?
Um dem Pferd Sicherheit zu geben, benötigen wir einen Plan
Pferde folgen dem Schwerpunkt des Menschen und sehen als Fluchttiere schon vorher, wo der nächste Schritt des Menschen hingehen wird. Das Pferd bemerkt unkontrollierte Haken, Bögen und planlose Schritte. Taktfehler sowie widersprüchliche, unklare – und damit sinnlose – Bewegungen und die damit verbundenen unbewussten Aussagen des führenden Menschen bewirken, dass das Pferd nicht weiß, wohin es WIE gehen soll. Hierbei besteht die Gefahr, dass die Verbindung zum Pferd abbricht, es frustriert und demotiviert wird, mit seinem Menschen weiterhin zusammen zu wirken.
Deshalb ist es umso wichtiger, die wahre HJN-Köprersprache korrekt zu erlernen, um bei einer liebevollen, klaren, für das Pferd verständlichen und sinnvollen Aussage zu bleiben. Denn das Pferd stellt den Spiegel unserer Bewegungen dar. Daher muss zunächst der Mensch in die Lage versetzt werden, sich in freier Selbsthaltung aufrecht und in Balance mit positiver Grundspannung koordiniert und bewusst bewegen zu können.
HJN-Equileading stellt die seitwärts-biegenden Elemente in den Vordergrund, während versammelnde Elemente vor allem in der HJN-Zirkelarbeit vorkommen. In Kombination mit der HJN-Rückenschule werden so vom Boden aus die idealen Grundvoraussetzungen zur Förderung oder Wiederherstellung des physiologisch korrekten Bewegungsablaufes des Pferdes, ein positiver Spannungsbogen ohne Fehlspannung sowie die freie Selbsthaltung des Pferdes geschaffen. Dies ist die unabdingbare Basis, um ein Pferd reiten zu können, ohne ihm Schaden zuzufügen. Mit der HJN-Reitkunst wird das Pferd auch unter dem Reiter weiterhin optimal gefördert, ohne die Trainingserfolge der vorgenannten drei Säulen des HJN-Reitens zu mindern.
Ziel der Ausbildung nach den Prinzipien von HJN-Reiten ist ein ausbalanciertes und gut gymnastiziertes, in sich ruhendes und mental starkes Pferd, das seinen Körper auch unter dem Reiter in absoluter, freier Selbsthaltung präsentieren kann. Es lässt sich durch feinste Signale vom Boden wie auch vom Sattel ausführen und lenken, um mit seinem Menschen eine „wirkliche” Einheit zu bilden.
Erlernen kann man die HJN-Körpersprache hier bei uns in den Seminaren. In den Fortgeschrittenen-Seminaren werden neben der Erhöhung der Schwierigkeitsgrade die Kombinationsmöglichkeiten und Erweiterungen trainiert. Es werden u. a. neben Schlangenlinien, in denen sich das Pferd wechselseitig korrekt stellt und biegt, ebenso die korrekte Umsetzung von Volten, Richtungs- und Tempiwechsel und deren Kombinationen erarbeitet. Selbst korrekte Schritt-Pirouetten mit Übergang in die Volte werden hier möglich. Dies hängt neben dem Trainingszustand des Pferdes hauptsächlich von der klaren und bewussten Körpersprache des Menschen ab.
Die Komplexität und Schnelligkeit der Bewegungsabläufe im Rahmen der Interaktion mit dem Pferd machen es dem Menschen zu Beginn unmöglich, die HJN-Körpersprache nur am Pferd zu erlernen.
Das Erlernen der HJN-Körpersprache stellt für den Menschen eine Herausforderung dar. Alte Denkmuster und Einstellungen müssen überdacht und ungesunde Bewegungsmuster aufgebrochen werden. Um dem Menschen den bestmöglichen Rahmen zur Selbstreflexion zu ermöglichen, werden die „Basics“ der HJN-Körpersprache zunächst von „Mensch zu Mensch“ geübt.
Übungen von „Mensch zu Mensch“
Die Grundvoraussetzung, wenn es um das Erlernen der HJN-Körpersprache geht
Das Erlernen der HJN-Körpersprache stellt für den Menschen eine Herausforderung dar. Alte Denkmuster und Einstellungen müssen überdacht und ungesunde Bewegungsmuster aufgebrochen werden. Um dem Menschen den bestmöglichen Rahmen zur Selbstreflexion zu ermöglichen, werden die „Basics“ der HJN-Körpersprache zunächst von „Mensch zu Mensch“ geübt.
Übungen von „Mensch zu Mensch“ haben sehr bedeutende Vorteile:
Der Mensch…
… fühlt, wie die HJN-Körpersprache auf ihn wirkt;
… erlebt, wie sich das HJN-Wertesystem im Umgang mit anderen Lebewesen auswirkt;
… bekommt eine klare Vorstellung, welche große Auswirkungen kleinste Teilbewegungen seines Körpers auf ihn und damit letztendlich auf das Pferd und sein Umfeld haben;
… erhält Feedback seines Gegenübers;
… erlernt sein eigenes Verhalten zu hinterfragen und sich selbst zu reflektieren;
… erfährt die Möglichkeit, unbewusste oder bewusste Fehler geschehen zu lassen, ohne die daraus resultierende Frustration des Pferdes oder unphysiologische Bewegungen durch das Agieren des Menschen zu erzeugen;
… kann sämtliche Übungen individuell – seinen eigenen Fähigkeiten und seinem eigenen Tempo angepasst – ausüben und auch mehrfach wiederholen;
… erlebt, wie es sich anfühlt, die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt zu erhalten.
Das Hauptproblem in der Kommunikation zwischen Mensch und Pferd:
„Der menschliche Körper folgt dem menschlichen Geist!“
Dementsprechend verlagert der Mensch seinen Schwerpunkt bereits, wenn er „zu laut“ denkt. Da die Pferde dem Schwerpunkt folgen, wirkt sich jede Schwerpunktveränderung des Menschen – bewusst oder unbewusst – auf das Bewegungsverhalten der Pferde aus. Daraus resultieren bereits die ersten Missverständnisse in der Kommunikation zwischen Mensch und Pferd. Daher ist ein breites Spektrum an Übungen zur Entwicklung der „freien Selbsthaltung“ des Menschen erforderlich. Diese Übungen zielen auf das Gleichgewichtsgefühl, die bewusste Schwerpunktverlagerung sowie ein hohes Maß an Koordinations-, und Konzentrationsfähigkeit ab, um die Balance in der Bewegung als eine der Hauptsäulen der HJN-Körpersprache zu schulen.
Förderung der Selbstreflektion und der Selbstwahrnehmung
Um die HJN-Körpersprache sprechen zu können, ist es nötig, dass der Pferdemensch durch die Arbeit von „Mensch zu Mensch” in die Lage versetzt wird, die Zielrichtung und das Resultat seiner eigenen Bewegungen bewusst und detailliert zu erkennen, zu verstehen und zu optimieren. Aus diesem Grunde ist ein hohes Maß an Selbstreflektion und Selbstwahrnehmung des Menschen erforderlich.
Im Rahmen der Übungen von „Mensch zu Mensch“ steht die Schulung des Körperbewusstseins und die Selbstwahrnehmung vom Kopf bis in die Zehenspitzen im Vordergrund. Der Mensch entwickelt in der Arbeit mit dem Pferd Demut vor dem Lebewesen, Empathie und Feingefühl. Die Übungen von „Mensch zu Mensch“ sind die Grundlage, die Eigenwahrnehmung des Menschen aktiv zu fördern, indem er lernt, jedes Körperteil separat wahrzunehmen sowie bewusst steuern zu können.
Durchbrechen von bewussten und unbewussten Bewegungs- und Verhaltensmustern
Übungen von „Mensch zu Mensch“ bewirken, dass menschentypische Bewegungs- und Verhaltensmuster durchbrochen werden. Um das Bewusstsein auf die eigene Bewegung zu lenken, wird die Gesamtaussage der Bewegung in Teilbewegungen zerlegt. Die Koordinationsfähigkeit des Menschen wird mit dem Ziel geschult, keine pauschalen Bewegungen mehr zu vollziehen und überflüssige sowie nutzlose Bewegungen wegzulassen. Zudem entwickelt der Mensch ein Bewusstsein für die Unklarheit, Stärke und auch Härte seiner eigenen Bewegungen. Übungen von „Mensch zu Mensch“ dienen somit insbesondere dazu, eigene Verhaltensmuster – ob bewusst oder unbewusst – zu durchbrechen. Bei HJN-Reiten finden keinerlei Hilfsmittel wie Sporen, Kandare, Hilfszügel und Ausbinder, Kappzaum etc. Verwendung, die über eigene oder erlernte Verhaltensmuster hinwegtäuschen. Dementsprechend spiegeln die Übungen von „Mensch zu Mensch“ die Trainingssituation am Pferd realistisch wider.
Präsenz und Präzision im eigenen Sein
Erst wenn der Mensch in der Lage ist, jede Teilbewegung bewusst auszuführen, entsteht eine klare, aussagekräftige und in sich stimmige Information für das Pferd. In den Übungen von „Mensch zu Mensch“ erlernt der Mensch, sich auf seine wesentliche Kernaussage zu reduzieren. Er lernt, das Pferd in seinen Bewegungsabläufen nicht zu stören, es respektvoll zu behandeln und begegnet ihm mit liebevoller Klarheit. Durch die Klarheit der Teil- und Gesamtbewegungen erfährt das Pferd Sicherheit, wodurch ein tiefes Vertrauensverhältnis zwischen dem Pferdemenschen und dem Pferd aufgebaut werden kann.
Persönlichkeitsentwicklung bedeutet, sich in Achtsamkeit zu üben und den Eigenanteil am Misslingen einer „Aufgabe“ wahrzunehmen.
INNERES WACHSTUM ENTSTEHT DURCH DIE BEREITSCHAFT, NEUE WEGE ZU GEHEN!